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Dieser in unregelmäßigen Abständen aktualisierte Blog publiziert keine Partei- oder Fraktionsmeinung von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN. Es sind vor allem Kommentare zur Amöneburger Kommunalpolitik, die ich, Dirk Schaber, hier veröffentliche. Für den Fall, daß sich jemand falsch wiedergegeben sieht oder unfair behandelt fühlt, lade ich Dich / Sie herzlich ein, mir direkt übers Kontaktformular zu schreiben, sofern meine private E-Mail nicht ohnehin bekannt ist. Gern tauschen wir uns dann persönlich aus.
„Energie- und Wärmewende“ – diese Begriffe sind aus der politischen Diskussion nicht mehr fortzudenken. Was bedeutet die Umsetzung vor Ort? Welche Konzepte gibt es?
Wir wollten uns bei der „Sonnenwärme Rüdigheim eG“ ein Bild machen und die Aktiven kennenlernen.
Das Besondere am Rüdigheimer Nahwärmekonzept ist, dass es nahezu vollständig auf Solarthermie und die Nutzung eines Wasserbasierten Jahreszeitenspeichers setzt. Als Ergänzung dient eine Wärmepumpe. Damit hebt sich dieses Konzept von vielen anderen ab, da es nicht auf Verbrennungsprozesse setzt und keine weitere Wärmequelle wie z.B. eine Biogasanlage oder einen Holzkessel benötigt. Somit ist dieses Konzept nahezu klimaneutral und eignet sich für viele Gemeinden.
Seit 2017 sind die Aktiven am Planen, Verwerfen, Umplanen, Präzisieren. Schlussendlich fiel die Entscheidung auf einen gigantischen Wasserspeicher von 15.000 Kubikmeter (=15 Schwimmbäder), der mittels Sonnenenergie aufgeladen wird und damit um die 100 von 160 Rüdigheimer Haushalten ökologisch mit Preisen von um die 14ct / kWh versorgen wird.
Wissenschaftlich begleitet wird das Vorhaben von Prof. Dr. Klaus Vajen, vom Fachbereich Solar- und Anlagentechnik der Universität Kassel. Dass die Technik funktioniert, ist mehrfach bewiesen – aber die Skalierung auf eine Anlage dieser Dimension ist bislang noch nicht umgesetzt worden.
So werden insgesamt ca. 10,5 Mio. EUR investiert, wobei vom Land Hessen eine Fördersumme von 40% zugeschossen wird. Der Rest wird über Genossenschaftseinlagen von 8.000 EUR je Mitglied beigesteuert. Planung, Service und Ideenfindung finden in Eigenleistungen statt. Noch in diesem Jahr soll mit dem Bau begonnen werden, um ab 2025 die erste Wärme liefern zu können.
Wo waren die Haken und Ösen? Die Bürokratie hielt schon ihre eigenen Finten bereit, z.B. bei Flächennutzungsplanänderungen, über die der Landkreis zu entscheiden hatte. Dafür habe sich das Regierungspräsidium doch eher aufgeschlossen gezeigt.
Die Vision – und hier ist sie ganz greifbar – ist natürlich, die Ortschaft CO2-frei stellen zu können. Zugleich scheinen Planungen und Technik ausgreift und handhabbar zu sein, so daß sich die Übertragbarkeit der Rüdigheimer Anlage auf andere Ortschaften anbietet. Ohnehin sind die Nahwärmegenossenschaften untereinander offenbar gut vernetzt, so daß man viel voneinander lernen kann, um eigene Fehlplanungen zu vermeiden.
Wir vom Amöneburger Ortsverband der GRÜNEN sind voller Anerkennung für die auf den Weg gebrachten Lösungen. Zudem sitzt man in freundlicher Runde, hier herrscht erkennbar gute Laune – so sieht ein tolles Team aus, das die Geschicke der Nahwärmeversorgung von Rüdigheim in die Hand nimmt. Bravo!
Einen herzlichen Dank an Vorstand Alfred Rhiel und die Genossenschaft für die Einladung.
Nach den Mitteilungen diskutierten die Mitglieder des HFSA den Antrag der FWG zur Präzisierung der Geschäftsordnung für die Stadtverordnetenversammlung. Im Wesentlichen eine Bereinigung derselben, dann aber auch um Präzisierungen vorzunehmen. Einstimmig angenommen, ist nun beispielsweise das mehrfache Rederecht der Abgeordneten sichergestellt, um das kollegiale Für und Wider im Gespräch zu ermöglichen.
Als wichtigster Tagesordnungspunkt kristallisierte sich der Antrag des Bürgermeisters heraus, indem er die Fusion des Amöneburger Standesamtes mit dem Kirchhainer Standesamt vorschlägt. Aufgrund personeller Ressourcen sei das Amt so nicht mehr weiterzuführen, sagt der Bürgermeister. Zudem sei in Kirchhain fachliche Expertise angesiedelt, die es hier nicht gäbe. Die Mitglieder des HFSA sehen die Aufgabe des hiesigen Standesamtes uneinheitlich; da man bei einer Fusion Unabhängigkeit des Verwaltungshandels aufgäbe, das nie mehr zurückzuerlangen sei. Dennoch sei das Rechtsgebiet des Personenstandswesens so fordernd, daß es nicht abbildbar sei, dies eigenständig weiterzuführen.
Auf alle Eltern, deren Kinder in KiTas und Kindergärten betreut werden, wird eine moderate Erhöhung der Beiträge zukommen, da diese seit 2018 nicht mehr erhöht worden waren. Die allgemeine Preiserhöhung (Inflation) betrug in dem 20%, weshalb die Gebühren nun um 8% angehoben werden.
Schlussendlich die Feldwegesatzung, die einstimmig angenommen wurde. Hier wird die Benutzung der Feldwege definiert, damit klar geregelt ist, wofür die Wege genützt werden dürfen und wofür nicht.
Zielorientiert und pragmatisch bei gleichzeitigem Blick fürs Ganze – eine gelungene Ausschusssitzung!
Großer Bahnhof heute: Presse, Funk und Fernsehen, interessierte Bürgerinnen und Bürger – was war passiert? Nachdem die Ausschüsse vom 22. und 23. Januar alle Tagesordnungspunkte vorbereitet hatten, ging es zügig durch die Sitzung. Bis es zum SPD-Antrag „Umbenennung der ‚Dr. Josef Gutmann Straße‘“ kam, bereits 2010 ein veritables Streitthema. Gutmann, der nach dem Krieg den Aufbau der Stiftsschule vorangetrieben hatte, fiel während seiner Tätigkeit mit drakonischen Gewaltexzessen Schülern gegenüber auf – was jedoch in den 1970er Jahren niemanden davon abhielt, eine Straße in der Kernstadt nach ihm zu benennen.
Diesen historischen Fehler zu korrigieren, brachte die SPD-Fraktion den Antrag ein – den wir GRÜNE unterstützt haben. In der Sache haben sowohl Angelika als auch ich unsere Standpunkte vorgetragen – um in der namentlichen Abstimmung zu unterliegen. Dreizehn Mandatsträgerinnen und Mandatsträger von CDU und FWG sorgten dafür, daß dem Schläger weiterhin ein ehrendes Andenken in Form eines Straßennamens zuteil wird. Für den SPD-Antrag votierten acht Stimmen bei einer Enthaltung.
Zu unserem Bedauern verlief der Abstimmung exakt entlang der vermutbaren Bruchlinie: Mit zwei Ausnahmen fanden sich die Freien Wähler auf Seiten der CDU, wie wiederum komplett gegen den SPD-Antrag stimmte und damit Konservativismus mit der Deutungshoheit über Geschichte verwechselte und damit der Gemeinde einen Bärendienst erwiesen hatte. Unklar, an welchem Punkt genau die Kolleginnen und Kollegen die falsche Abbiegung genommen hatten, zum Schämen, vor allem auch im Angesicht der anwesenden Opfer Gutmanns.
Ziemlich zerknirscht folgten wir nun der Einladung des Stadtverordnetenvorstehers Jan-Gernot Wichert zum Neujahrsempfang, zu dem neben den Stadtverordneten auch die Magistratsmitglieder und Ortsvorsteherinnen und Ortsvorsteher eingeladen waren. Verköstigt wurden wir vom Team der Gaststätte Hofmann, wo wir den Abend mit Gesprächen und einigen Erfrischungen ausklingen ließen.
Anmerkung: In einer früheren Version wurden die - weitgehend identisch - abstimmende FWG und CDU als „Schwarzer Block“ bezeichnet. Dem Verfasser des Beitrags war nicht klar, daß es sich beim „Schwarzen Block“ um politische Linksextremisten handelt. Eine Gleichsetzung war nicht intendiert. Ich danke für den Hinweis und habe die Formulierung entfernt.
Der Verfasser entschuldigt sich bei allen denjenigen, die sich aus nachvollziehbaren Gründen daran gestoßen haben. Dirk Schaber
Hier wurde ich zunächst als neues Ausschussmitglied vorgestellt und herzlich willkommen geheißen.
Nachdem die einmalige Zahlung für ein Schwalbenhotel schnell genehmigt war, ging es an die haushalterisch größeren Posten: „Teilnahme an der Mobilen Löschwasserversorgung im Landkreis Marburg-Biedenkopf“. Nach den Erfahrungen mit Wald- und Flächenbränden in den letzten Jahren, besteht seitens des Landkreises die Idee, über die Fläche verteilt acht Fahrzeuge anzuschaffen, die jeweils 10.000 Liter Löschwasser in Areale transportieren können, wo es keine Hydranten oder nutzbare Oberflächengewässer gibt. Ein sachverständiger Bürger Rüdigheims, Feuerwehrmitglied hat den Auschussmitgliedern erklärt, wie und warum das Fahrzeug einen signifikanten Unterschied machen würde – so wurde der Antrag einstimmig beschlossen und die 45.000 EUR für den Haushalt 2025 eingestellt.
Härteste Nuss des Tages wurde der SPD-Antrag zur Umbenennung der „Dr. Josef-Gutmann-Straße“. Der mit einem Straßennamen geehrte Pädagoge hatte in den fünfziger Jahren den Vorläufer der heutigen Stiftsschule St. Johann gegründet, war später jedoch vor allem wegen regelmäßiger massiver Gewalttätigkeiten gegen Schüler aufgefallen – auch in den Fünfzigern klar ein Fall fürs Strafrecht. Soll Gutmann vorbildhaft für Amöneburg stehen dürfen? Dazu sagen wir Nein und unterstützen den Antrag der SPD. Klug hingegen wurde entschieden, daß seitens des Ausschusses keine Beschlussempfehlung an die StaVo, die Stadtverordnetenversammlung ergeht, so daß jede*r Parlamentarier*in nach eigenem Gewissen entscheidet. Ein Dank geht in diesem Zusammenhang noch an den Ortsbeirat der Amöneburger Kernstadt. Dieser hatte in vertraulichem Rahmen die Anwohner*innen zu dem Thema befragt, ohne jedoch seine Erklärung zur Grundlage für die Entscheidung der Stadtverordneten zu machen.
Liebe Leserinnen und Leser,
diese Woche ist Auschuss-Woche. In den Ausschüssen wird fachlich orientiert gearbeitet, um der „StaVo“ (der Stadtverordnetenversammlung also dem Kommunalparlament) die Themen vorzubereiten.
Am 22. Januar tagte der „Ausschuss für Stadtentwicklung, Umwelt und Energie“. Hier werden alle Anträge beraten, die zur detaillierten Erörterung aus der StaVo thematisch hierher verwiesen worden sind.
Ein wiederkehrendes, forderndes Thema ist der Kindergarten Mardorf. Hier wurde vor anderthalb Jahren Schimmelbefall im Keller aufgrund von Feuchtigkeit festgestellt. Seitdem wird ringen Politik und Verwaltung – sehr ernsthaft – darum, wie die Kinderbetreuung sicherzustellen und die Gesundheit für Kinder und Erzieher*innen zu gewährleisten ist.
Die Diskussion um die Umbenennung der „Dr. Josef-Gutmann-Straße“ (SPD-Antrag), eines gewalttätigen Pädagogen, der jedoch die Schule begründete, aus der die heutige Stiftsschule später hervorging, wird hier nur angerissen – und im Kern dem HFSA, dem morgen tagenden Haupt-, Sozial- und Finanzausschuss, überlassen.
Lebenswichtig – weil lebensrettend – ist der Antrag der SPD, bei dem es um die Anschaffung und Unterhaltung von zentral öffentlich zugänglichen Defibrillatoren geht. Vor zwei Jahren war ein Mardorfer Fußballer mit Kammerflimmern zusammengebrochen und konnte nur durch die Tatkraft einer Intensivpflegerin gerettet werden, die zufällig vor Ort war. Die Beschaffung und Unterhaltung kann aus Fördermittel der Björn-Steiger-Stiftung teilweise bestritten werden. Die Örtlichkeiten sind auszuwählen und bekannt zu machen sowie Schulungen für den Gebrauch durchzuführen. Auch private Defibrillatoren, sie frei zugänglich sind, sollen mit einbezogen werden.
Liebe Leserinnen und Leser,
ich bin Dirk Schaber, Sprecher des Ortsverbandes BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN Amöneburg.
Ich möchte von nun an regelmäßig allen Interessierten von unserer politischen Arbeit vor Ort sowie der Kommunalpolitik berichten.
Mit Beginn des Jahres 2024 haben sich Veränderungen in unserer Fraktion ergeben. Christin Klein, die bislang zusammen mit Andreas Möller-Forst die Fraktionsspitze gebildet hat, tritt als Stadtverordnete zurück, weil die aktuelle familiäre Situation mit drei kleinen Kindern die Ausübung des Mandats, das ausschließlich an Abendterminen ausgefüllt wird, sehr verkompliziert hat. Das Gesetz sieht vor, daß das Mandat an die Person gebunden ist – demnach kann niemand an Christins Stelle zwischenzeitlich ihr Mandat vertreten, bis sie zurückkehren möchte. (Notabene: Eigentlich ein Unding!) Ihre Funktion als Ortsbeirätin der Amöneburger Kernstadt füllt sie weiterhin aus.
Christin Klein ist also zum 31. Dezember 2023 als Stadtverordnete zurückgetreten. Als Nachrücker übernehme ich, Dirk Schaber, ihr Mandat. Nicht jedoch, ohne herzlich „Danke“ zu sagen für beinahe drei Jahre engagierte Arbeit! Neben dem Mandat als Stadtverordneter bin ich ab sofort Mitglied im „Haupt-, Finanz- und Sozialauschuss“. Alles was Geld kostet, wird hier beraten.
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