Fragen der Oberhessischen Presse an die Parteien in Amöneburg

Im Rahmen der Kommunalwahl 2021 stellt die Oberhessische Presse den Parteien in Amöneburg Fragen zu aktuellen Themen.
Hier unsere Antworten:


Sparhaushalt?

Seit Jahren gibt's ein Nein zu Steuererhöhungen und nun einen "Sparhaushalt" 2021:
Vergibt die Stadt Amöneburg Chancen und spart sich kaputt?

Der pandemiebedingte Sparhaushalt ist kein klassischer Sparhaushalt. Schließlich investiert die Stadt weiter, zum Beispiel in die Betreuungsmöglichkeiten von Kleinkindern, ebenso wie in die Sicherung der Wasserversorgung. Dies befürworten wir ausdrücklich.

Die Gemeinde hat vielfältige Aufgaben zu erfüllen und vieles davon wird gut erledigt. Gleichzeitig sehen wir noch mehr Potential bei der Erfüllung der Klimaschutzziele durch die Umstellung auf regenerative Energien vor Ort; ebenso bei den fehlenden oder maroden Fahrradwegen. Wir möchten jedes bürgerschaftliche Engagement unterstützen und alle gemeinschaftlichen und nachhaltigen Initiativen, wie beispielsweise Repaircafés, den Ausbau des Bürgerbusses oder eine digitale Mitfahrbörse. Wir fordern zudem die Staffelung der Kindergartenbeiträge nach Einkommenshöhe.

Bestehende Förderprogramme sollen besser als bislang möglichst effizient genutzt werden, um bestehende Vorhaben kraftvoll anzuschieben.

Generell sind wir GRÜNEN dafür, Haushaltsmittel sparsam und möglichst wirkungsvoll einzusetzen, um die Bürger*innen nicht zusätzlich zu belasten. Für uns ein wichtiges Anliegen: Wir sind gegen Steuererhöhungen ohne klare Investitionsabsicht.

Infrastruktur

Wo sehen Sie Handlungsbedarf bei Amöneburgs Infrastruktur und wie wollen Sie diese verbessern?

Für uns GRÜNE bedeutet Infrastruktur mehr als die Summe aller Straßen, Wasserleitungen und Funkmasten. Für uns gehört all das zur Infrastruktur, was man zum Leben braucht. Das beginnt mit der Wohnfläche, Energie und Wasser, setzt sich über Lebensmittelversorgung fort bis hin zu Gesundheitsvorsorge, Betreuung und Bildung. Energie soll zukünftig regenerativ erzeugt und gespeichert werden. Ziel ist auch die Nutzung regenerativer Energien für alle kommunale Einrichtungen. Wir wollen die Wasserversorgung im Klimawandel sicherstellen. Der Flächenverbrauch soll reduziert werden, indem vor allem der Leerstand in den Ortskernen beseitigt wird.Zur Verbesserung der Lebensräume möchten wir den Individualverkehr durch Ausbau und Pflege von Fuß- und Radwegen für Kurzstrecken reduzieren. Der ÖPNV soll attraktiver werden, zudem planen wir eine digitale Mitfahrbörse.Auch der Bürgerbus soll eine stärkere Rolle spielen. Wir wollen eine Verkehrsberuhigung von innerorts max. 30 Stundenkilometer, an Betreuungs- und Versorgungseinrichtungen und auf schmalen Straßen maximal 20 Stundenkilometer.Die Lebensmittelversorgung aus regionaler ökologischer Erzeugung wollen wir voranbringen - ohne Umwege vom Erzeuger zum Konsumenten. (d.s.)

Das Steinbruch Projekt

Was sehehn sie im Amönebueger Steinbruch?

Der ehemalige Steinbruch steht vor allem für mangelhafte Informationspolitik den Bürger*innen gegenüber.
Anstatt über Ideen zu informieren und die Bevölkerung „mitzunehmen“, wurden mehrfach Vorentscheidungen getroffen und Mittel verausgabt. Nach den Fehlschlägen „Affenpark“ und „Atmen-Projekt“ möchten wir Grüne mit der gesamten Bürgerschaft unter intensiver Bürgerbeteiligung ein Nutzungskonzept erarbeiten – unter Einbeziehung von Planungsbüros, hiesiger Wirtschaft sowie Politiker*innen.
Gute Ideen hierzu gibt es reichlich. Solange wir Bürger*innen diese nicht nur über uns ergehen lassen müssen, sondern zum eigenen Wohl aktiv mitgestalten und prägen können, ist unsere Unterstützung sicher.
Begriffe wie „Filetstück“ oder „Spezialvermarkter“ tun der Diskussion nicht gut, denn sie führen zu nichts – außer zu Kopfschütteln.
Hier möchte niemand eine Form von vermarktungsfähiger Heimat.
Daher soll die Entwicklungsperspektive innerhalb einer Ideenwerkstatt in die Hände der Bürger*innen gegeben werden, damit diese – unter kluger Moderation – den Steinbruch zu ihrem Gemeinschaft und Identität stiftenden Projekt machen können. Gelingt dies, wäre es die Vorlage für andere Themen. (d.s.)


Wenn sie Fragen haben oder uns unterstützen wollen, sprechen sie uns gerne über das Kontaktformular an.

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